Wohnungs- und Obdachlosigkeit sind für Berlin kein neues Thema. Die Sichtbarkeit dieses Phänomens beschränkte sich in der Vergangenheit jedoch auf die Innenstadtbezirke. Inzwischen sieht man aber auch in Marzahn-Hellersdorf zunehmend Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen auf der Straße leben.


Für viele von ihnen ist klar, was sie brauchen: bezahlbaren Wohnraum und eine/n Vermieter*in, die ihnen eine Chance gibt. Jedoch ist nicht jede/r auf der Straße lebende Bürger*in in der Lage, ein klassisches Wohnangebot zu nutzen. Oft erschweren psychische oder Suchterkrankungen den Weg zurück in ein vermeintlich normales Leben.


In diesen wenigen Fällen bedarf es manchmal kreativer Übergangslösungen, die diesen Menschen ein Mindestmaß an Schutz bieten. Der Verein Little Home e.V. z. B. baut mit Unterstützung von Sponsoren kleine mobile Holzhäuschen für obdachlose Menschen, die sie kurzfristig vor Kälte und Übergriffen schützen.



Diese Form der Soforthilfe ist im Bezirk nicht unumstritten. Soziale Träger und insbesondere das Projekt AlköR stehen im Dialog mit den zuständigen Fachämtern des Bezirksamts und loten gemeinsam aus, in welchem Rahmen z. B. befristete Maßnahmen im Rahmen der Kältehilfe möglich sind. 


Denn bei allen unterschiedlichen Argumenten sind sich die Akteure einig: Die Würde des Menschen ist unantastbar!  


Nach monatelangen Verhandlungen mit verschiedenen Fachämtern des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf konnte mit der Unterstützung zweier Bezirksstadträtinnen am 05.12.2021 eine temoräre Aufstellung eines Tiny-House für einen obdachlosen Bürger in der Bezirksregion Biesdorf auf Probe realisiert werden.


Vielen Dank an den Little Home e.V. für die großartige Unterstützung, es ist bereits das Haus Nr. 203 bundesweit.