Im Verlauf des Projektes AlköR wurde deutlich, dass vermehrt Menschen im Bereich des Clara-Zetkin-Parks in Marzahn-Nord Alkohol im öffentlichen Raum konsumieren.

Hier handelt es sich u. a. um junge Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund, die teilweise bereits in den Vormittagsstunden verstärkt Alkohol trinken und optisch und akustische äußerst präsent auftreten.

Dementsprechend ist das subjektive Sicherheitsgefühl und Ruhebedürfnis von Nachbarn beeinträchtigt, so dass die Begehung und anderweitige Nutzung der betroffenen Standorte z. T. vermieden wird.

Diese Situation führt zu einer insgesamt geringeren Zufriedenheit mit der Situation im Wohnumfeld und birgt die Gefahr des Entstehens neuer oder der Verfestigung bestehender Vorurteile gegenüber diesen Personengruppen – mit allen Konsequenzen für das nachbarschaftliche Zusammenleben im Kiez.

Vor diesem Hintergrund soll mit dem im Frühjahr 2016 gestarteten Projekt AlköR 2.0 erreicht werden, dass der Clara-Zetkin-Park für alle Anwohnerinnen und Anwohner in nachbarschaftlicher Atmospäre nutzbar und als bereichernder und sicherer Ort der Erholung wahrgenommen wird.

Langfristig soll die gemeinsame nachbarschaftliche Nutzung des Clara-Zetkin-Parks im Dialog zwischen auffälligen und unauffälligen Nutzer_innen und auf der Grundlage gemeinsam erarbeiteter Nutzungsregeln erfolgen.

Vorurteile zwischen den auffälligen und unauffälligen Nutzerinnen und Nutzerinnen des Clara-Zetkin-Parks sollen bewusst gemacht und durch Begegnung, Austausch und gemeinsame Aktivitäten abgebaut werden.

Am 3. Juni startete das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Straßen- und Grünfächenamt eine Aktion zur Aufarbeitung der im Park befindlichen Bänke durch einheimische und russischsprachige Nutzer in ehrenamtlicher Tätigkeit. Die Arbeiten werden von Bürgerinnen und Bürgern positiv wahrgenommen, und man kommt ins Gespräch über die Situation vor Ort.

Inzwischen wurden drei Parkbänke maschinell geschliffen und anschließend mit einer Lasur behandelt. Insgesamt acht russlanddeutsche Männer waren an der Aufarbeitung aktiv beteiligt.

Auf Grund einer akuten Rattenplage hat das Straßen- und Grünflächenamt, am 08.05.2017 begonnen, das gesamte Areal des Clara-Zetkin-Parks auf Stock zu schneiden.

In diesem Zusammenhang soll für die russischsprachige Gruppe in Kooperation mit der Wohnungsbau-gesellschaft DEGEWO ein neuer Standort an der Nordseite des Eichencenters eingerichtet werden, um den Nutzungskonflikt in der Nähe des Blockhauses Sunshine und dem angrenzenden Spielplatz zu entschärfen.

Die Gruppe hat sich bereits einverstanden erklärt, den Standort zu wechseln und an der Gestaltung mitzuwirken.

Auf Grund der angespannten Personalsituation im Straßen- und Grünflächenamt verzögern sich jedoch die Vorbereitungsmaßnahmen vor Ort, es wurden bisher nur 5 Betonelemente aufgestellt.

Ein weiteres Problem ist ein verstopfter Gully, so dass nach Regenfällen die gesamte Fläche überflutet.

Bei einem weiteres Ortstermin am 18.07.2017 machte die "Clara-Zetkin-Gruppe" einen Alternativvorschlag. Sie wären bereit, den Standort aufzugeben, wenn sie die Grünfläche an der Klandorfer Straße  in der Nähe der Straßenbahn-Wendeschleife nutzen könnte. mehr

Inzwischen hat sich die russischsprachige Gruppe im Clara-Zetkin-Park weitestgehend aufgelöst. Eine erneute Gruppenbildung konnte durch die regelmäßige Präsenz und den gezielten Dialog mit den Nutzerinnen und Nutzern vor Ort durch das AlköR-Team verhindert werden. 

2021/22 wurde der Park neu gestaltet und am 07.09.2022 wieder eröffnet.


Foto: BA Marzahn-Hellersdorf